Der Begriff Poka Yoke stammt aus Japan (wie so viele Methoden). Ein Ingenieur bei Toyota (Herr Shigeo Shingo) hat die Methodik entwickelt und in den einzelnen Werken von Toyota als festen Bestandteil zur Fehlervermeidung etabliert. Hierbei wird nach dem Prinzip vorgegangen, dass jeder Fehler welcher passieren kann auch passieren wird. In der heutigen Zeit herrschen komplexe Produkte und Prozesse und machen Fehlervermeidungsmaßnahmen unumgänglich. Fehler welche zum Kunden durchschlagen Kosten schnell sehr viel Geld. Viele Produkthersteller (vor allem aus dem Automotive-Umfeld) sprechen daher häufig von einer 0-Fehler-Strategie und setzen Poka Yoke hierzu ein.
Poka = Unbeabsichtigter Fehler
Yoke = Vermeidung
(ursprünglich als Baka Yoke = Narrensicher bezeichnet)
Nachfolgend ein paar Beispiele (Handling):
- Stromsteckdose => Der Stecker lässt sich nicht falsch reinstecken
- Tanken von Normalbenzin => Der Rüssel von Diesel passt nicht in den Tankstutzen (anders herum geht dies jedoch)
- Elektronische Handbremse => Ein Anfahren ohne lösen der Handbremse ist nicht möglich
- SIM-Karte Mobiltelefon => Karte lässt sich lediglich in einer Position einführen durch Codierung (abgeschrägte Ecke)
- …
Ansätze:
- Vermeidung statt Fehlerentdeckung
- Maßnahmen zur unbeabsichtigten Fehlervermeidung
- Simple und nachhaltige Beseitigung von Fehlerursachen
- Fehlermöglichkeit aufdecken, bevor diese entsteht
- Aktives, vorbeugendes Vorgehen bei neuen Mitarbeitern, Prozessen und Produkten
- Fehlerfortpflanzung vermeiden
Ausgangsbasis ist die Erkenntnis, dass kein Mensch in der Lage ist unbeabsichtigte Fehler vollständig zu vermeiden. Poka Yoke versucht in der traditionellen Vorgehensweise meist durch technische Einrichtungen und Vorkehrungen Handlungen von Fehlern zu verringern.
Fehler werden in der Arbeitsphase erzeugt und Prüfungen können nichts anderes bewirken, als die Fehler zu finden. (ShigeoShingo)
Häufige Ursachen:
- Abweichungen zum Soll (z.B. Geometrie)
- Abweichungen in der Anzahl von Prozessschritten
- Abweichungen in der Prozessfolge
Regulierungsmechanismen:
- Stopp bei Unregelmäßigkeit (Jidoka)
- Signale die auf Fehlhandlungen hinweisen